„Die Trutz-Nachtigall ist eigentlich ein Sperling“ – ein Abend zu Ehren von Herbert Anton

Mit Philip Anton, Prof. Dr. Jochen Hörisch u.a. 


Folgendes Buch erscheint Anfang November 2024 und wird an diesem Abend vorgestellt:

Herbert Anton: „Die Trutz-Nachtigall ist eigentlich ein Sperling“. Aufsätze zur Literatur aus 40 Jahren von Friedrich von Spee bis Thomas Mann. Edition Böttger 11/2024. ca 280 S. Mit einem Vorwort von Jochen Hörisch. Geb. ca 28,00 €
Frontispiz nach dem Gemälde „Dialog“ aus dem Jahr 1982 von Adolphe Lechtenberg

Prof. Dr. Herbert Anton, 1936 bis 2023, studierte in Göttingen, Zürich, Paris und Heidelberg. Seine wichtigsten Lehrer waren Hans Georg Gadamer, Arthur Henkel und Emil Staiger. Während seines Aufenthaltes in Paris in den Jahren 1961 bis 1963 rief er eine vielbeachtete Vortragsreihe unter dem Titel „Aspekte der Modernität“ ins Leben. Nach seiner Rückkehr wurde er 1964 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit der Arbeit „Raub der Proserpina. Literarische Traditionen eines erotischen Sinnbildes und mythologischen Symbols“ von Arthur Henkel und Hans Georg Gadamer promoviert. 1969 erfolgte die Habilitation, ebenfalls in Heidelberg.

1970 nahm er den Ruf an die Universität Düsseldorf an und prägte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 mit seinem faszinierenden Vortragsstil Generationen von Germanisten. Zu seinen wichtigsten Schülern gehören: Manfred Frank, der zwischen 1971 und 1977 wissenschaftlicher Assistent an seinem Lehrstuhl und später Professor für Philosophie in Tübingen war, Gerhard Kurz, von 1990 bis 1998 Präsident der Hölderlin-Gesellschaft, Jochen Hörisch und Hans-Georg Pott.
Berühmt waren die Freitagsvorlesungen von Herbert Anton, die auch von vielen Literaturinteressierten außerhalb der Düsseldorfer Universität besucht wurden. So ist Kurt Flasch, als er Professor in Bochum war, regelmäßig mit einer kleinen Auswahl seiner Schüler zu den Freitagsvorlesungen von Herbert Anton nach Düsseldorf gefahren.

Von Herbert Anton gibt es zahlreiche verstreut erschienene Veröffentlichungen zu Büchner, Fontane, Goethe, Hegel, Hölderlin, Keller, Lessing, Thomas Mann, Solger u.a.,
zur Romantik, zu hermeneutischen Fragen und zur Mythologie.

Sein legendäres Buch „Büchners Dramen. Die Topographien der Freiheit“ wurde 2020 nachgedruckt. In diesem Buch unternimmt Herbert Anton den Versuch, Büchner mit Hegel zu lesen. Das Leitmotiv bildet „ der freie Wille, der den freien Willen will“ aus § 27 der Grundlinien der Philosophie des Rechts, wobei die methodisch ausschlaggebende Voraussetzung lautet:

Poesie ist – in einer Welt, die ihre Identität sucht – eine
authentische Form des „Beisichselbstseins“ im „Anderssein“.

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