Prof. Dr. Heinz Robert Schlette: Kleine Metaphysik
 
Heinz Robert Schlette: Kleine Metaphysik. Durchgesehene Neuauflage der Ausgabe Knecht 1990. 95 S. mit einem Frontispiz von Adolphe Lechtenberg. Kart. 18,00 €  

Schlette im Vorwort zur ersten Auflage 1990:

„Was ich auf den folgenden Seiten unter ‚Großer Metaphysik‘ verstehe, lasse ich mehr oder weniger im Dunkeln. Mir genügt hier die Kleine. Auch kann man sich leicht denken, dass die Große Metaphysik – sozusagen von Heraklit und Parmenides bis hin zu einem für dieses Jahr (1990) angekündigten, eintausendfünfhundert Seiten umfassenden ‚Handbook of Metaphysics and Ontology‘ - viel zu groß ist, als dass sie in einem kleinem Buch ‚zufriedenstellend‘ ‚behandelt‘ werden könnte. So lasse ich hier vieles. z.B. sogar die Hauptfrage der Großen Metaphysik, die ‚Seinsfrage‘ (sofern man sie überhaupt noch als ‚metaphysische‘ bezeichnen darf …), beiseite und begnüge mich, wie der Leser feststellen wird, mit einigen anderen Fragen. Auch finde ich, frei nach Protagoras, dass die Sache der Metaphysik – so oder so – ihre Tücken hat und dass das Leben kurz ist.“

und im Vorwort zu dieser Auflage 2022:

„Im vergangenen Jahr erschien ebenfalls in der Edition Böttger die Neuauflage meines 1997 erschienenen Buches ‚Mit der Aporie leben‘. Obwohl bei der Niederschrift der ‚Kleinen Metaphysik‘ das Aporie-Buch noch nicht in Sicht war, dürfte es rückblickend nicht falsch sein, die ‚Kleine Metaphysik‘ als eine Art Vorläufer des späteren Buches aufzufassen.

Ein verehrter Kollege, Raimon Panikkar, sagte einmal, alle Deutschen seien Kantianer. Nun, für die ‚Kleine Metaphysik‘ mag zutreffen, dass die darin so stark hervorgehobene Verborgenheit ihren Zusammenhang mit den Kantischen Antinomien nicht verleugnen kann. Gleichwohl ist zu beachten, was ein anderer Kollege meinte, als er von einer Philosophie sagte, diese sei kein Kantianismus, wohl aber eine Philosophie Kantischen Typs.

In dieser Perspektive kann die ‚Kleine Metaphysik‘ als eine Hinführung zu dem gelesen werden, was ich im Vorwort zur Neuauflage des Aporie-Buches als ‚aporetische Theorie‘ avisiert habe.

Das vorsichtige Denken scheint mir heutzutage aktueller zu sein als Vielwisserei auf der einen und als Verzicht auf jegliches Philosophieren auf der anderen Seite.“

Heinz Robert Schlette, geboren 1931 in Wesel. Studium der Philosophie, der Kath. Theologie und er Religionswissenschaft in Münster und München. Promotion in Kath. Theologie und in Philosophie, beides in München. Danach wissenschaftlicher Assistent in Freiburg/Breisgau, alsdann freier Mitarbeiter im Kösel-Verlag, München, sowie Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

1964 Habilitation für Philosophie in Saarbrücken. Seit 1962 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule  Bonn, seit 1990 an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. 1996 emeritiert

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