Donnerstag, 09.01.2025, 20 Uhr

Sr. Raphaela Brüggenthies: Die Regel Benedikts als fremder Gast
 
Elmar Salmann (Hrsg.): Die Regel Benedikts als fremder Gast. Vier Lesarten von Pater Marcel Albert, Sr. Raphaela Brüggenthies, Pater Elmar Salmann und Abt Beda Maria Sonnenberg. St. Ottilien 2023. 256 S. Schweizer Broschur. 24,95 €

Im Verlauf eines Jahres wird in benediktinischen Klöstern dreimal die Benediktsregel vorgelesen, aufgeteilt in Tagesabschnitte. Drei Benediktiner und eine Benediktinerin haben sich diesem für ihr Ordensleben wichtigen Text angenähert, um ihn neu zu begreifen und für heutige Leserinnen und Leser zu „übersetzten“ – mit Assoziationen aus Kunst und Kultur, Literatur und Musik, mit tiefsinnigen Alltagsbeobachtungen und kleinen Kammerstücken, reflektierend, lyrisch, anekdotisch. Das Buch versteht sich als eine „Einladung an die Leserinnen und Leser, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen in diesem großartigen Lebensbuch des 6. Jahrhunderts” – wie es auf dem Buchdeckel formuliert ist.

An diesem Abend wird uns die Autorin Sr. Raphaela Brüggenthies das Buch vorstellen – mit Texten, Fotos und sehr persönlichen Einsichten, Betrachtungen und Fragen.

Pressestimmen zu diesem Buch:

„Was wäre die Christenheit und Europa ohne diesen großen Basistext christlicher Spiritualität […]. Das Autoren-Quartett besteht auf Modernität und Zeitgenossenschaft, also auf schöpferischer Verfremdung und Gegen-Lesung des spirituellen Klassikers. […] Störend und anregend, irritierend und lockend schneit der fremde Gast aus noch altrömischer Kultur in unsere postmodernen und nachchristlichen Lebens- und Lesewelten hinein. Dem geben die originellen Kurzkommentare ganz unterschiedlich Resonanz: nahe am Text die einen, mehr assoziativ, alltags- und erlebnisbezogen andere, durchaus mit dem Mut, den Urtext auch gegen den Strich zu bürsten und gegenwärtiges Glaubensbewusstsein dagegenzusetzen. […] Liest man die vier Kommentare nicht, wie gedruckt, abschnittweise parallel, sondern fortlaufend in je eigenen Handschriften der vier Autoren, so kommen originelle Profile und Stile ans Licht, höchst anregend und bedenkenswert.“
Gotthard Fuchs, in: Eulenfisch Literatur 30 (2/2023), 25f.

„Aus dem Buch spricht in vielen Variationen eine wache Zeitgenossenschaft. […] Das Buch setzt um, was es sich vorgenommen hat: ‚ein bewegtes Hin und Her zwischen Welten, die oft nicht miteinander sprechen … leichtfüßig, mit kleiner diebischer Freude an Funden, und doch lebens- und wandlungsernst, ein Dauergespräch zwischen Erfahrungen‘ (10). Manchmal setzen die Auslegenden den Pflug, dann wieder zum Flug an. In beiden Richtungen warten ansprechende und anspruchsvolle Entdeckungen, die Zuspruch bieten, Mitsprache nahelegen oder auch zum Einspruch locken.“
Albert Schmidt, in: Erbe und Auftrag 99 (2023), 406-409.

Sr. Raphaela Brüggenthies, Dr. phil., ist Benediktinerin der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein und dort Priorin und Novizenmeisterin. Sie hat sich intensiv mit dem Frühwerk des deutsch-jüdischen Dichters Heinrich Heine beschäftigt und erhielt für ihre interdisziplinäre Dissertation den »Kulturpreis Bayern 2021«. Vor ihrem Klostereintritt hat sie viele Dinge aussortiert und verschenkt. Nur der rosafarbene Blazer hängt noch immer bei ihren Eltern im Schrank.

Im April 2024 hat Sr. Raphaela Brüggenthies ihr Buch über den jungen Heine in der Buchhandlung vorgestellt:

Raphaela Brüggenthies: „Heilge Schwelle“. Der frühe Heine – ein jüdisch-christliches Itinerarium. Göttingen, Wallstein 2022. 464 S. Geb. 39,00 EUR.

Dieses Buch gehört zum festen Bestandteil des Sortiments.


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