Freitag, 31.01.2020, 20 Uhr

Der junge Habermas. Die Bonner Jahre - Vortrag von Roman Yos 

Eintritt: 10 € / Schüler, Auszubildende und Studenten: frei 

Roman Yos wird in seinem Vortrag versuchen, den Bonner Bezug biographisch/denkgeschichtlich herauszubringen, indem er einige Denkmotive beleuchtet, die bis 1956 für Jürgen Habermas – also bis zu seinem Weggang aus Bonn - bestimmend sind.

Roman Yos wurde 1979 in Leipzig geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Von 2001 bis 2009 hat er Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Leipzig studiert. An der Universität Potsdam wurde er 2016 mit einer Arbeit über den jungen Habermas promoviert, die im vorigen Jahr im Suhkamp Verlag erschienen ist. Für diese Arbeit erhielt er 2018 den Nachwuchswissenschaftler-Preis der Stadt Potsdam. Seit März 2019 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Potsdam beschäftigt.

Roman Yos: Der junge Habermas - Eine ideengeschichtliche Untersuchung seines frühen Denkens 1952–1962. Suhrkamp 2019. 521 S. 26 €

Roman Yos' preisgekrönte Untersuchung über die Ursprünge eines der einflussreichsten Werke der jüngeren Geistesgeschichte zeigt auf originelle Weise, wie Jürgen Habermas seine bereits in jungen Jahren ausgeprägten philosophisch-politischen Denkmotive allmählich in die Bahnen eines tragfähigen Systems überführte. Diese Entwicklung lässt sich als ein Lernprozess begreifen, in dessen Verlauf konträre intellektuelle Einflüsse aufeinandertrafen und der aufwändigen Vermittlung bedurften. Yos rekonstruiert die spannungsreiche Entstehung von Habermas‘ Denken aus dem Zusammenhang frühester Schriften und gibt zugleich einen Einblick in deren zeit- und ideengeschichtliche Hintergründe.

„Den Texten, Kontexten, Personen und Kontroversen der [frühen] Jahre ist Yos bis in jedes Detail nachgegangen, hat Zeitungen, Zeitschriften und Archive durchkämmt ... Auch bisher unbekannte Veröffentlichungen hat er dabei zutage gefördert.“ Florian Meinel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Tatsächlich verfolgt man als Leser gebannt, wie der junge Habermas sein Denken mit vielseitigen, aus unterschiedlichen Richtungen sprudelnden Quellen schult. Es fasziniert, wie er seinen Weg zu kreativer Eigenständigkeit in der Auseinandersetzung beispielsweise mit Heidegger, Schelling, Jaspers und Marx, schließlich zu Adorno und – konfliktreich – zu Horkheimer findet.“ Andreas Müller, Darmstädter Echo