Lukas Hermann: Dantes Idee von Dichtung - Vortrag zur Vita Nova (Das neue Leben) mit einem Ausblick auf die Göttliche Komödie

Dantes Göttliche Komödie will als Weltdichtung nicht weniger leisten, als den Zusammenhang von Diesseits und Jenseits, Leben und Tod zu erklären. Da verwundert es kaum, dass nicht nur Texte anderer Schriftsteller aus seiner Zeit dagegen verblassen, sondern auch der Rest von Dantes eigenem Schaffen bis heute als „opere minori“ – „kleinere Werke“ – bezeichnet werden. Für die Vita Nova (Das neue Leben) kann jedoch höchstens das Kriterium der Kürze angesetzt werden; inhaltlich „klein“ ist die Liebesgeschichte rund um Dantes geliebte Beatrice keineswegs. Der Vortrag will zeigen, wie Dante auf radikal neuartige Weise darin seine eigene Lyrik präsentiert und sie zu einer Geschichte seines Lebens umformt. Auch dass er dabei ein neues Ideal dichterischer Vollkommenheit ausbildet, die nicht nur in der Göttlichen Komödie, sondern in der abendländischen Lyrik überhaupt dauerhaft wirksam blieb, soll verständlich gemacht werden.

Der Eintritt ist frei.

Lukas Hermann, geb.1994, studierte Literaturwissenschaft in Dortmund und Bonn. Derzeit strebt er mit einer Arbeit zur Lyrik der Frühen Neuzeit eine Promotion an den Universitäten Bonn und Florenz an. Er ist außerdem als Journalist sowie Übersetzer tätig und gibt mit der App „Poesi“ eine digitale Lyrikanthologie heraus.

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