Michael Donhauser: Schönste Lieder. Einsame Fuge. Halbe Sonette. Mit Michael Donhauser, Konrad Lang (Komposition), Maria Kliegel (Violoncello), Ulrich Schütte (Sprecher) und Adolphe Lechtenberg (Maler)

 
Michael Donhauser:
Schönste Lieder. Einsame Fuge. Halbe Sonette


Lesung / Buchvorstellung / Uraufführung der Komposition „Halbe Sonette“ für Violoncello und Sprecher von Konrad Lang / „Fugenbrücke“ für Violoncello solo von Konrad Lang

Mit

Michael Donhauser        Konrad Lang (Komposition)       Maria Kliegel (Violoncello)

Ulrich Schütte (Sprecher)          Adolphe Lechtenberg (Maler)

Eintritt: 15 € / 10 €

Zu der "Fugenbrücke" von Konrad Lang schrieb Maria Kliegel:

"Mit der Fugenbrücke ( Cello Solo, von 2011), sich auf die Fuge in der D-Dur 
Cello- Sonate von L. v. Beethoven beziehend, zeigt K. Lang eine von Geist,
Humor und Witz geprägte Komposition, mit dem Gestus einer respektvollen
Verbeugung vor einem ‚Titanen’ unter den Komponisten. Der Cellist wird hier
als Charakterdarsteller, ja sogar als sich selbst in der Fuge zu begleitender
Sänger gefordert. Eine pfiffige Idee, die ungewöhnliche Ansprüche an den
Cellisten stellt. Dieser speziellen Herausforderung trotzend spürt man jedoch in
der musikalischen Absicht des Komponisten eine wunderbare ‚Leichtigkeit des
Seins.’ 
Aber eigentlich will K. Lang mit dieser Komposition eine Brücke bauen zu dem
3. Satz seiner Cellosonate, der sich als ‚Fuga in dissoluzione’ nicht nur mit der
gleichen Beethov’schen Fuge auseinander setzt, sondern auch mit dem Namen
eines weiteren ‚Titanen’ : B-A-C-H."

Die Webseite der Cellistin Maria Kliegel: http://www.maria-kliegel.com/

Zu den Halben Sonetten, deren Vertonung für Violoncello und Sprechstimme von Konrad Lang an dem Abend mit Maria Kliegel und Ulrich Schütte uraufgeführt wird, schreibt Michael Donhauser:

"Halbe Sonette habe ich im Untertitel das Buch Venedig : Oktober genannt, denn es gibt in diesem Buch getrennt voneinander thematische Paare, also zwei Vaporettifahrten, zwei Morgengedichte, zwei Letzte-Abendmahl-Bildbeschreibungen und so fort. Würde man aber die beiden Hälften desselben Themas zusammenfügen, ergäbe sich nicht wirklich eine Einheit als ein ganzes Sonett. Angestoßen wurde diese Kompositionsweise von der schlichten Idee, die sich in Platons Symposion findet, nämlich jener von Mann und Frau als zwei Hälften einer verlorenen Einheit, die einander nun unablässig suchen: so erklärt Aristophanes das Wesen des Eros.

Dass sich zwei Hälften nie zu einem Ganzen fügen, die Idee einer möglichen Ganzheit aber im Hintergrund spielt, hat mich als Modell oder Möglichkeit einer Komposition angesprochen. Halbe Sonette sind die Texte aber insofern, als sie je aus sieben Prosazeilen bestehen, wobei innerhalb dieser Zeilen eine durch einen Doppelpunkt signalisierte Zäsur zu finden ist. Die Texte bilden so und sehr lose eine Vierzeiligkeit addiert mit einer Dreizeiligkeit ab, also die Hälfte dessen, was als Sonett zu einer traditionsreichen Form geworden ist."

Schönste Lieder und Einsame Fuge von Michael Donhauser sind in der Edition Böttger bereits 2019 erschienen, seine Halben Sonette erscheinen in dieser Edition im nächsten Jahr.

Die Illustration zu jedem Band ist von Adolphe Lechtenberg.  


Über Ulrich Schütte: http://www.ulrichschuette.de/?mid=1

Konrad Lang, 1943 in Berlin geboren, studierte Philosophie, Mathematik, Physik und Musikwissenschaft in Mainz, Hamburg, Bonn und München. Promotion 1970 an der Universität Mainz zum Dr. phil. (Hauptfach Philosophie), 1976 zum Dr. rer.nat. (Hauptfach Mathematik) in München. Musikalische Ausbildung: Querflöte bei Prof. Werner Richter (Musikhochschule Frankfurt), Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Hamburg, Komposition bei Tilo Medek. Konrad Lang war als Flötist Mitglied des Mainzer Bach-Orchesters.


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