Am Vorabend des Bloomsday ein Abend für James Joyce mit Alban Nikolai Herbst  und Helmut Schulze

Seit Gründung der Buchhandlung sind Bücher von und über James Joyce fester Bestandteil des Sortiments. Seit einigen Jahren wird der 16. Juni, der Bloomsday, als ein Tag der besonderen Art in der Buchhandlung begangen. So fanden in den letzten Jahren an diesem Tag  Lesungen von 10 Stunden aus dem Ulysses auf der Straße vor der Buchhandlung statt. Joyce wurde sozusagen nach draußen getragen. An diesen Lesungen haben sich Kunden und Mitarbeiter der Buchhandlung beteiligt. Zum Kreis der Vorlesenden gehörten auch der Schriftsteller Bastian Schneider, der Komponist Michael Denhoff, der Lyriker Michael Donhauser und der Maler Adolphe Lechtenberg.

Zukünftig wird dieser Tag jedes Jahr in einer anderen Form begangen.

In diesem Jahr wird  Alban Nikolai Herbst die Chamber Music und einige Stücke aus Giacomo Joyce in seiner Übersetzung und in der Übersetzung von Helmut Schulze vortragen und vorstellen. Es erschien uns sinnvoll, diese frühen Texte am Vorabend des Bloomsday zu lesen. Wir feiern sozusagen in den Bloomsday hinein.

Helmut Schulze wird via Internet aus Umbrien zugeschaltet. Er liest seine Übersetzung und den englischen Text.  

James Joyce: Chamber Music / Kammermusik. Zwei Nachdichtungen von Alban Nikolai Herbst und Helmut Schulze. Zweisprachige Ausgabe. Arco 2017. 160 S. Geb. 20,00 €
 
James Joyce: Giacomo Joyce. Mit zwei Aneignungen ins Deutsche von Alban Nikolai Herbst und Helmut Schulze. Bern, edition taberna kritika 2013. 68 S. Kart. 12 €

Das Frühwerk von James Joyce (1882–1941) steht im Schatten der Dubliners, von Ulysses und Finnegans Wake. Anders als Giacomo Joyce (1907/1914) verweist sein Erstling Chamber Music von 1907 noch nicht auf die Hauptwerke, sondern überrascht mit seltsam romantischen Tönen.
Dichter wie Ezra Pound und W. B. Yeats waren fasziniert von der Musikalität der Chamber Music, und zugleich war diese ganz besondere Musikalität bis heute Ausgangspunkt einer Fülle teils legendärer Vertonungen, von Samuel Barber bis zu Luciano Berio oder Syd Barrett, dem Mitbegründer von Pink Floyd.

Alban Nikolai Herbst, geboren 1955, studierte Philosophie und Geschichte. Er ist Verfasser von etwa 30 Romanen, Erzähl- und Gedichtbänden. Außerdem hat er zahlreiche Hörstücke geschrieben und in der Regel selbst inszeniert. Seit dem Erscheinen des Romans Wolpertinger  oder Das Blau (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen geehrt. So erhielt er 1995 den Grimmelshausen-Preis.1988 war er Stipendiat der Villa Massimo.1999 bekam er den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar. 2000 war er Writer in Residence an der Keio Universität Tokio, 2006 Jahresstipendiat in der Villa Concordia in Bamberg. 2007 wurde er auf die Poetik-Dozentur der Universität Heidelberg berufen.
1998 erschien mit Thetis der erste Teil seiner sprachlich und kompositorisch außergewöhnlichen Anderswelt-Romantrilogie, die mit Buenos Aires 2011 ihre Fortsetzung fand und mit Argo 2013 abgeschlossen wurde (bei Elfenbein).
2015 erschien bei mare sein Roman Traumschiff und 2017 im gleichen Verlag nach 14 Jahren die unzensierte Fassung von Meere.
Im März 2018 erscheint im Arco Verlag Wien der Band Aeolia.Gesang

Die lieferbaren Bücher von Alban Nikolai Herbst befinden sich im Sortiment der Buchhandlung.

Seit vielen Jahren führt Alban Nikolai Herbst mit Redaktionssitz im Hessischen Literaturforum im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt am Main unter https://dschungel-anderswelt.de/  ein literarisches Weblog. 

Hingewiesen sei auch auf die Seite von Helmut Schulze, dessen Joyce - Übersetzungen an dem Abend auch vorgetragen werden und der gerade Ibn Hamdis übersetzt: https://parallalie.de.

 

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