Dienstag, 10.05.2016, 20 Uhr

"Das letzte Journal" - Alfred Goubran stellt seinen neuen Roman und seine neue CD vor.

Alfred Goubran: Das letzte Journal. Roman. Braumüller 2016. 384 S. HLn. 21,90 €

Wien, Herbst 2008. Nach 41 Jahren begegnet der Schriftsteller Aumeier seiner Jugendliebe Terése wieder und zieht auf ihr Anwesen. In einem Treibhaus, das Terése zu Studienzwecken für Orchi­deen nützt, beginnt er sein Journal zu schreiben.
Er erfährt die Ursache für ihre gewaltsame Trennung und sieht sich in der Gestalt des Alten Schwarzkoglers mit einem mächtigen Gegenspieler konfrontiert, dessen Einfluß auf sein und Teréses Leben weiter reicht, als er bisher vermutet hatte. Die Enthüllungen verborgener Zusammenhänge zeigen nicht nur die Vergangenheit in einem neuen Licht, sondern führen auch zu einer Infragestellung seines bisherigen Lebensweges, seiner Ansichten und letztlich seiner Herkunft.
Aumeier weiß, daß ein Neubeginn nur möglich ist, wenn es ihm und Terése gelingt, sich dem Einfluß des Alten Schwarzkoglers und seiner Intrigen zu entziehen. Dieses Spiel, wie Aumeier es nennt, das eigentlich ein Kampf ist, bei dem es um Sein und Nichtsein geht, bleibt bis zur letzten Seite spannend und voller überraschender Wendungen.
Das letzte Journal ist ein in sich abgeschlossenes Buch. Es verweist jedoch auch auf Goubrans bisher erschienene ­Romane und wirft ein neues Licht auf die fragwürdigen Umstände von Aumeiers Tod (AUS.) und seine Beziehungen zum „Schwarzen Schloß“ (Durch die Zeit in meinem Zimmer).

Alfred Goubran lebt in Wien. Zahlreiche Publikationen, zuletzt: Ort, Erzählungen, Wien 2010; AUS., Roman, Wien 2010; Kleine Landeskunde, Essai, Wien 2011; Der gelernte Österreicher, Idiotikon, Wien 2013; Durch die Zeit in meinem Zimmer, Roman, Wien 2013.
Seit 2010 betreibt er das Musikprojekt [goubran]. Im April 2014 erstes Album "Die Glut". Infos: www.goubran.com



Weitere Titel von Alfred Goubran, die sich im Sortiment der Buchhandlung befinden:

Alfred Goubran: Durch die Zeit in meinem Zimmer.
Roman. Braumüller Literaturverlag 2014. 196 S. HLn. 19.90 €

In einem einzigen Raum konzentriert Alfred Goubran diesen "Roman einer Reise", der den Leser ans Ende der Welt führt, in das "Schwarze Schloss" im Niemandsland einer verschneiten Bergödnis, das niemand verlässt, der es je betreten hat.

Alfred Goubran: Aus. Roman. Braumüller 2010. 416 S.  HLn. 21,90 €

Zwei Männer auf dem Heimweg von einem Begräbnis. Der eine, Georg Münther, Zeitungsredakteur, hat sein Kind verloren, das nur wenige Tage gelebt hat, der andere, Muschg, sein bester Freund, von Beruf Theaterdisponent, begleitet ihn. Beide in Gedanken. Ein stummes Zwiegespräch entwickelt sich, bei dem vor allem der Abwesenden gedacht wird: Münthers Frau, der Schauspielerin Anna Kerf, die nach einem Unfall im Koma liegt, und des Dichters Aumeier, der vor einem Jahr ums Leben gekommen ist. Die Gedanken verflechten sich, werden zur Fuge, zum Sog, in dem das Gelebte bedacht und das Gedachte noch einmal geprüft wird, mit einer Unerbittlichkeit und Konsequenz, die in Goubrans Prosa zu einer Sprache findet, wie sie selten zu lesen ist.

„Goubrans Witz ist elegant, seine Ironie subtil. Seine Wortspiele sind originell, sein Sarkasmus geboren aus heiligem Zorn und beherzt gebändigter Wehmut.“ Fabjan Hafner, Der Standard

Alfred Goubran: Ort. Erzählungen. Braumüller 2010. 144 S. HLn. 19,90 €

Berührend und unsentimental, sprachmächtig, von ungeheurer Kraft und Schönheit sind die Geschichten von Alfred Goubran. Schlaglichtartig beleuchten sie ein Leben im kleinstädtischen Milieu. Dieser Ort, oft detailliert beschrieben, bleibt unbenannt, könnte auch ein Ort der Erinnerung sein. Er ist bevölkert mit skurrilen, eigensinnigen Typen, Künstlern, Gescheiterten, Bohemiens – Menschen, die an diesem Milieu zugrunde gehen oder sich langsam in das Gefüge des Ortes einpassen. Vom Scheitern, vom Aufbegehren oder – im Rückblick – vom gelungenen Ausbruch des Einzelnen ist die Rede.

Alfred Goubran: Kleine Landeskunde. Essai. Braumüller 2012. 240 S. Geb. 21,90 €

Welche Rolle spielt das Individuum in unserer heutigen Gesellschaft? Welchen Raum hat es zur Selbstentfaltung? Mit kritischem Auge und spitzer Feder analysiert Alfred Goubran in seiner Kleinen Landeskunde die informationsgierige und bildorientierte Netzwerkgesellschaft.

Trotz aller Trends zur Selbstverwirklichung und Glückssuche geht es heute nicht darum, dass der Einzelne seine Bestimmung findet, diagnostiziert Goubran. Vielmehr steigt der Druck auf den Einzelnen, sich dem System anzupassen und unter Verzicht auf ein eigenes Leben reibungslos zu funktionieren.
Alfred Goubrans Kleine Landeskunde versteht sich als ein Manifest gegen Effizienzsucht und Uniformität. Anregungen liefern ihm unter anderem Charles Darwin, Herman Melville, Joseph von Eichendorff, die Gebrüder Grimm, Jeremy Bentham, Michel Foucault sowie die Märchen aus 1001 Nacht. Entstanden ist ein beherzter Text von außerordentlicher, poetischer Sprache, der Mut macht, über neue Wege nachzudenken – und sie auch zu gehen.