Donnerstag, 12.09.2013, 20 Uhr

"Königsallee" -  Hans Pleschinski stellt seinen neuen Roman vor.
Jubiläumsveranstaltung: 250 Jahre Verlag C.H.Beck

Eine gemeinsame Veranstaltung des Ortsvereins BonnKöln der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft und der Buchhandlung Böttger

Eintritt: 8 € / 5 € (für Mitglieder der Thomas-Mann-Gesellschaft

Hans Pleschinski steht mit dem Buch "Königallee" auf der Longlist zum Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2013 . Außerdem steht das Buch im September 2013 auf Platz 1 der SWR-Bestenliste.

Über den Roman:

"Auf der Grundlage von bekannten Fakten und zusätzlichen Recherche-Ergebnissen stellt uns Hans Pleschinki eine erfrischend überzeichnete Thomas-Mann-Szenerie vor, die vor allem davon lebt, dass auch die Mann`sche Familie (Katja, Erika und Golo) wie in einer bunten illustrierten-Folge mitspielt. Zu diesen vorangehend phantasievoll-absurden Begegnungen mit Klaus Heuser, der mit einem kleveren, asiatischen Lebensgefährten auftritt und u.a. auch noch den armseligen Ernst Bertram kennenlernt, hat Pleschinski sattsam bekannte Werksbezüge in seinen Text hinein-konstruiert. Daraus ergibt sich eine immer wieder überraschende Gemenge-Lage, bei der auch ein gewiefter Thomas-Mann-Kenner staunt und grinst, um schließlich amüsiert von diesem leicht gurgelnden Fließgewässer respektlos überdrehter Autoren-Verehrung sich gern mitnehmen zu lassen.

Es sind insbesondere die lustig-inhaltsmächtigen Dialoge, die hier im Buch wie von einer Kabarett-Bühne übernommen sind, deren banal-normale Protagonisten über fast vierhundert Seiten die Spannung gut halten können. Auch die Nebenschauplätze sind absurd-unterhaltsam gestaltet: So trifft Klaus Heuser einen Armand als Liftboy des Hotels, der den Krull zwar nur übertrieben-verzerrt imitiert, zugleich jedoch in einer gut gebrochenen Ironie an Profil wieder gewinnt. Die ganze Bandbreite Mann`scher Eitelkeit handelt eine zwergwüchsige Redakteurin in ihrem Interview mit dem Nobelpreisehepaar ab, das sind dann harte und bewusst kurz gegriffene Stichworte, die auch ätzend-tiefsinnig scheinen können.

Die besondere Bandbreite, die Hans Pleschinksi in seinem Roman "Königsallee" darstellt, sollte ein spaß-toleranter Thomas-Mann-Leser sich nicht entgehen lassen, um einerseits mehr zu wissen und um andererseits widersprechen zu können." (Hans Büning-Pfaue)

Hans Pleschinski: Königsallee. Roman. München, Beck 2013. 3. Aufl. 389 S. Geb.19,95 €

Hans Pleschinski, geboren 1956, lebt als freier Autor in München. Er veröffentlichte u. a. die Romane "Brabant" (1995), "Bildnis eines Unsichtbaren" (2002), "Leichtes Licht" (2005) und "Ludwigshöhe" (2008),  eine Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen und gab das Geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ heraus. Zuletzt erhielt er u. a. den Hannelore-Greve-Literaturpreis (2006), den Nicolas-Born-Preis (2008) und wurde 2012 zum Chevalier des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt. Hans Pleschinski ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste.