Montag, 17.11.2025, 20 Uhr

Reinhard Kiefer: Thomas Manns letzte Liebe
 
Trotz der Zufriedenheit, trotz der Gewissheit, große Tage verlebt zu haben, die so gewiss nicht mehr wiederkommen, spürte Thomas Mann in sich zugleich einen starken Mangel an Rührung, an Betroffenheit. Was hatte man denn in solchen Augenblicken des Triumphs, und von solchen hatte er ja schon recht viele erlebt, zu empfinden? Er wusste es nicht mehr genau. Vielleicht hatte er es vergessen. „Was man alles vergisst. Manches will man ja auch vergessen. Man ist dann recht dankbar, wenn es gelingt.“ Etwas in ihm war schon sehr weit, schon in Auflösung. Was geschah, das waren Variationen, Wiederholungen auf freilich hohem Niveau.

Reinhard Kiefer: Thomas Mann. Letzte Liebe. Telegramme Verlag 2025. 65 S. Broschur 15,00 €

„Glück, so hatte er vorzeiten behauptet, sei es zu lieben. Es sei vollkommen gleich, ob man wiedergeliebt werde. Auf Gegenliebe habe man keinen Anspruch. Das Unglück bestehe allein darin, selbst ohne Liebe zu sein.“ Reinhard Kiefer S. 65

Reinhard Kiefer wurde 1956 in Nordbögge (Westfalen) geboren und studierte Germanistik und evangelische Theologie. Er ist Herausgeber der ‘Sämtlichen Gedichte’ Ernst Meisters, über den er auch promovierte. 1992 erschien von ihm ‘Text ohne Wörter. Die negative Theologie im lyrischen Werk Ernst Meisters’.
Seit 1981 erscheint sein Werk im Rimbaud Verlag.
Dort erschienen unter anderem die Gedichtbände „aus der messingstadt“ (1990), „liegenschaften am atlantik“ (1997) und „die urwelt steht ihnen offen‘“(2017), sowie der Roman „Halbstadt“ (2006).

Eine Veranstaltung des Rimbaud Verlages und der Buchhandlung Böttger zum 150. Geburtstag von Thomas Mann:
Der Eintritt ist frei.


 

Zusätzliche Informationen