Donnerstag, 04.09.2025, 20 Uhr
„Ich gehe in ein anderes Blau“ - Michael Töteberg und Alexandra Vasa stellen ihre Rolf Dieter Brinkmann Biografie vor
Michael Töteberg und Alexandra Vasa widmen den Abend dem Leben und dem Werk Rolf Dieter Brinkmanns. Sie werden Bilder und O-Töne mitbringen, so dass Rolf Dieter Brinkmann an diesem Abend recht authentisch zu erleben ist.
Grundlage ihrer Ausführungen ist die von beiden verfasste Biografie des Schriftstellers:
Michael Töteberg. Alexandra Vasa: Ich gehe in ein anderes Blau. Rolf Dieter Brinkmann − eine Biografie. Rowohlt 2025. 327 S. Mit zahlreichen Abbildungen. Geb. 35,00 €
Die erste Biografie des Kultautors − basierend auf unveröffentlichten und bisher nie ausgewerteten Werken und Briefen aus dem Nachlass.
Rolf Dieter Brinkmann war das Enfant terrible der deutschen Literatur, heute ist er geradezu Kult. Und doch hat sich bisher niemand daran gewagt, dieses rastlose, viel zu kurze Leben in einer Biografie zu vergegenwärtigen − wie es Michael Töteberg und Alexandra Vasa hier tun: von den frühen Jahren im kleinbürgerlich-katholischen Vechta bis zur Zeit in Köln, wo Brinkmann das Beben der 1968er-Revolte erlebt und Gedichte schreibt, die wie ein Faustschlag in die bräsige deutsche Poesie knallen; von seinem Aufenthalt in der Villa Massimo, aus dem das unerhört wütende Italien-Buch Rom, Blicke hervorgegangen ist, und dem in den USA, wo er in Texas lehrte, bis zum Opus magnum Westwärts 1 & 2 und zu Brinkmanns Unfalltod 1975 in London.
Michael Töteberg und Alexandra Vasa konnten erstmals Einsicht nehmen in den bislang unter Verschluss gehaltenen Nachlass, unveröffentlichte literarische Werke und Briefe auswerten.
Aus Gesprächen mit Zeitzeugen und engen Freunden Brinkmanns entsteht ein Bild seiner Persönlichkeit: unbequem, radikal, kompromisslos, zugleich aber sensibel und empathisch. Ein wilder Provokateur, zärtlicher Familienvater – und der vielleicht bedeutendste deutsche Lyriker seit Brecht und Benn.
Aus Gesprächen mit Zeitzeugen und engen Freunden Brinkmanns entsteht ein Bild seiner Persönlichkeit: unbequem, radikal, kompromisslos, zugleich aber sensibel und empathisch. Ein wilder Provokateur, zärtlicher Familienvater – und der vielleicht bedeutendste deutsche Lyriker seit Brecht und Benn.
„Vasas und Tötebergs Biografie kann man nun als Versuch lesen, neben dem Wüterich Brinkmann wieder stärker das sensible und erstaunlich hellsichtige Genie sichtbar zu machen. Denn das war der große Alles-Beschimpfer aus Köln eben auch: Ein empfindsamer, hochbegabter und visionärer Autor, der auf der Suche nach neuen Erzählformen neugierig mit Foto-Collagen und Super-8-Filmen experimentierte, zugleich aber bereits vor der Manipulation durch die Massenmedien warnte.“ Gisa Funck in SWR-Kultur vom 17.03.25
Michael Töteberg, geboren 1951, leitete lange Jahre die Agentur für Medienrechte im Rowohlt Verlag und war dort verantwortlich für Literaturverfilmungen wie «Babylon Berlin» und «Tschick». Er verfasst Filmkritiken und ist Herausgeber unter anderem der Schriften von Rainer Werner Fassbinder und Tom Tykwer sowie des «Metzler Film Lexikons». Zudem ist er Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien der Roman «Falladas letzte Liebe» (2021).
Alexandra Vasa studierte Literaturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie über das Thema des Spekulanten als literarische Figur promovierte. Gemeinsam mit Michael Töteberg gab sie mehrere Bände der literaturwissenschaftlichen Zeitschrift «Text + Kritik» heraus.