Freitag, 24.03.2023, 20 Uhr

"Dante, Homer und die Köchin" - Wolf Wondratschek stellt seinen Roman vor
 

Wolf Wondratschek: Dante, Homer und die Köchin. Eine Komödie. Ullstein 2021. 235 S. Geb, 24,00€

„Kaum wiederzuerkennen die beiden, Homer rasiert, Dante fieberfrei.“

Schon der erste Satz in Wolf Wondratscheks neuem Buch widerlegt die Annahme, beide Dichter seien tot. Sind sie nicht! Sie leben, und das auf dem Land irgendwo in Italien, im Haus einer Frau, die weder lesen noch schreiben, dafür aber sehr gut kochen kann. Endlich Ruhe! Endlich ein Leben ohne Ruhm, allem Denken und Erklären entkommen! Bis sie eines Tages auffliegen, festgenommen und verhört werden. Die Nachricht schlägt weltweit ein wie eine Bombe. Mit angeblich Toten aber ist nicht zu spaßen. Soll die Welt sehen, wie sie mit Wundern klarkommt. Homer und Dante, die Jahrhunderte auf dem Buckel haben, nehmen alles gelassen. Sie telefonieren mit Shakespeare, werfen Katzen in die Luft, spielen Klavier und bauen weiter an ihrem Vermächtnis, dem „Haus des Schweigens".

„Dante übergibt der Köchin den Lorbeer für die Suppe. Für ein Fest, sollte es je wieder eines geben, tut´s auch ein Kranz aus Unkraut… Die Hände der Männer sind alt, nicht die Verse, die zu schreiben sie fähig waren.“

Wolf Wondratschek wuchs in Karlsruhe auf. Von 1962 bis 1967 studierte er Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie an den Universitäten in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt am Main. Seit 1967 lebte er als freier Schriftsteller zunächst in München. In den Jahren 1970 und 1971 lehrte er als Gastdozent an der University of Warwick, Ende der 1980er-Jahre unternahm er ausgedehnte Reisen unter anderem in die USA und nach Mexiko. Er lebt seit 1996 in Wien.

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