Dienstag, 13.09.2022,20 Uhr

Elisa Primavera-Lévy: SINN UND FORM - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer kulturellen Institution 

Seit über 70 Jahren zählt SINN UND FORM international zu den renommiertesten literarischen Zeitschriften. Im Januar 1949 erschien das erste Heft des „geheimen Journals der Nation“ (Walter Jens) in Ost-Berlin. Der Dichter Peter Huchel, erster Chefredakteur, setzte von Anfang an auf ein unverwechselbares Profil der Zeitschrift. Zu ihrem ganz eigenen Stil gehören das Unzeitgemäße, nicht vordergründig Aktuelle sowie das hohe sprachliche Niveau der Texte und ihre überraschende, nicht nach Themen gebündelte Zusammenstellung. Archiventdeckungen und Klassiker stehen neben literarischen Debüts, Gespräche und Gedichte neben Briefeditionen, Essays, Erinnerungen und Erzählprosa. Die vornehme Gestalt und entschiedene Haltung für die Literatur begründeten nicht nur den legendären Ruf von SINN UND FORM, sie sind über alle zeitlichen und politischen Umbrüche hinweg auch das Geheimnis ihrer Dauer.

Elisa Primavera-Lévy, Redakteurin von Sinn und Form seit 2013, stellt die Zeitschrift und ihre Geschichte vor und fragt dabei auch nach der heutigen und künftigen Bedeutung von Zeitschriften für Leser und Autoren in einer rasant sich verändernden Medienwelt.
 
Dr. Elisa Primavera-Lévy, geb. 1976, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften sowie Kulturwissenschaften und promovierte in Germanistik an der University of Chicago. Diverse Publikationen zu Schmerzdiskursen in Philosophie und Literatur, zur Autonomieästhetik und Heiterkeit. Letzte Buchveröffentlichung: Die Bewahrer der Schmerzen. Figurationen körperlichen Leids in der deutschen Literatur und Kultur 1870-1945 (Kadmos 2012)

Ab 2021 sind die aktuellen Hefte (wieder) stets im Bestand der Buchhandlung.

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