Donnerstag, 15.09.2022, 20 Uhr

Kontinentaldrift. Das Persische Europa. Daniela Danz und Ali Abdollahi stellen ihre Anthologie vor.

Diese Veranstaltung wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung unterstützt.

Daniela Danz und Ali Abdollahi (Hg.): Kontinentaldrift. Das Persische Europa.
Persisch – Deutsch.
Übersetzt von Maryam Aras, Kurt Scharf und Maryam Tiouri. Das Wunderhorn, Heidelberg 2021, 269 S. 25 €

Nora Bossong empfiehlt dieses Bändchen in der Reihe der Lyrik-Empfehlungen 2022 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

In dem von Daniela Danz und Ali Abdollahi herausgegebenen Band „Kontinentaldrift. Das Persische Europa“ entfaltet sich die Vielfältigkeit und Sprachgewalt der iranischen Exillyrik von London bis Prag, von Oslo bis Turin. Die Gedichte der 35 Autorinnen und Autoren berichten vom einstigen Leben unter einem freiheitsfeindlichen Regime, sie erzählen von Verfolgung und Angst, aber ebenso von der Freiheit der Poesie und von transzendenten Sturzflügen. Mal mit Ironie, mal mit bitterer Drastik, dann wieder zärtlich, dann voller Wut setzt sich ein lyrischer Kontinent zusammen, der aus der Fülle kultureller Verschränkungen ebenso lebt wie aus der Intimität der subjektiven Erfahrung. »kein Alphabet war nötig, / kein Verständnis von der Welt, / ich musste nur von dir / mit dir reden«, wie es bei Massumeh Ziai heißt.

Daniela Danz wurde 1976 in Eisenach geboren und studierte Kunstgeschichte und Deutsche Literatur in Tübingen, Prag, Berlin und Halle, wo sie über Krankenhauskirchenbau promovierte. Sie arbeitet als Autorin und Leiterin des Schillerhauses in Rudolstadt, lehrt an der Universität Hildesheim. Sie lebt in Kranichfeld. 2020 erhält sie den Literaturpreis der A und A Kulturstiftung für ihr literarisches Werk, 2019 wurde sie für einen Auszug aus dem Manuskript von 'Wildniß' mit dem Deutschen Preis für Nature Writing ausgezeichnet.
2021 erhielt sie den Günter Kunert-Literaturpreis für Lyrik, 2022 den Lyrikpreis Orphil für ihr bisheriges lyrisches Werk, insbesondere für den Band "Wildniß".

  • Ali Abdollahi wurde 1968 in Birdschand im Nordostiran geboren und lebt im Iran und in Deutschland. Nach dem Studium der Germanistik in Teheran arbeitet er als Autor, Literaturkritiker und Übersetzer. Er übersetzt Lyrik, Erzählprosa und philosophische Texte aus dem Deutschen.


Bücher von Daniela Danz und Ali Abdollahi

Daniela Danz: Pontus. Gedichte. Wallstein 2009. 78 S. Geb. 14,90 €

Diesen Gedichtband hat Daniela Danz 2009 in der Buchhandlung Böttger vorgestellt.

---, V. Gedichte. Wallstein 2014. 80 S. Geb. 16,90 €

---, Wildniß. Gedichte. Wallstein 2020. 86 S. 18,00 €

---, Türmer. Roman. Wallstein 2006. 154 S. Geb. 16,00 €

---, Lange Fluchten. Roman. Wallstein 2016. 146 S. Geb. 18,90 €

---, Herzpunkt der Anlage. Der Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Wallstein 2015. 360 S. Geb. 49,90 €

Ali Abdollahi: Wetterumschlag. Gedichte - Deutsch-Persische Ausgabe. Secession Verlag für Literatur 2021. 231 S. Geb. 20,00 €

VERSschmuggel. Poesie aus dem Iran und Deutschland. Hrsg. von Alireza Abbasi, Daniela Danz und Ali Abdollahi. Verlag Das Wunderhorn 2017. 216 S. 19,80 €

Ein Dieb im Dunkeln starrt auf ein Gemälde. Moderne iranische Lyrik. Hrsg. von Kurt Scharf und Ali Abdollahi. Sujet Verlag 2021. 410 S. Geb.

Bücher von Daniela Danz und Ali Abdollahi liegen auch zur Veranstaltung auf einem Büchertisch.

Über eine neue Reihe mit dem Namen Kontinentaldrift aus dem Verlag Das Wunderhorn:

Kontinentaldrift – die langsame Bewegung der Kontinente, ihre Aufspaltung und Vereinigung steht sinnbildlich für eine neue literarische Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie bei Wunderhorn erscheint. Sie widmet sich der Poesie von Dichterinnen und Dichtern, deren Herkunft nicht europäisch ist, die jedoch längst ihr Zuhause in Europa gefunden haben. Gesellschaftliche Umbrüche, postkoloniale Bewegungen, Verfolgung oder Krieg haben die Autorinnen und Autoren oder ihre Vorfahren zum Auswandern bewegt. Die Lyrikanthologien dieser Reihe stellen den Vielklang von Stilen, Perspektiven und kulturellen sowie sprachlichen Einflüssen vor, der zu einem Teil der Literatur Europas geworden ist.

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