„Michael Hamburger – Ein englischer Dichter aus Deutschland“ – ein Film von Frank Wierke
Der Regisseur Frank Wierke wird anwesend sein und den Film vorstellen.
Auf der 31. Duisburger Filmwoche 2007 wurde der Film mit dem ARTE-PREIS als bester deutscher Dokumentarfilm ausgezeichnet.
In der Begründung der Jury für diese Auszeichnung heißt es:
„Ein altes englisches Haus, ein verwilderter Garten mit aussterbenden Apfelsorten. Und der alte Dichter Michael Hamburger, der im alltäglichen Kleinkrieg mit wucherndem Grünzeug, angesammelten Erinnerungen und fortschreitender Gebrechlichkeit ringt. Die zärtliche Kamera von Regisseur Frank Wierke folgt ihm zwischen Sofa und Abstellkammer, Billard im TV und Briefkasten. Wie Hamburgers Gedichten gelingt es dabei auch dem Filmemacher, aus dem Nahblick auf die konkreten Dinge eine ganze Welt zu erschaffen. Er schafft das fast Unmögliche: Poesie ohne jeden Kitschverdacht im Dokumentarfilm zu verwandeln...Michael Hamburger, englischer Lyriker und Essayist, wurde 1924 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Die Familie emigrierte nach der Machtergreifung Hitlers nach England. Den Kontakt zur deutschen Sprache hat Hamburger nie aufgegeben, und so ist er zum wichtigsten Vermittler deutscher Dichtung in England geworden, der Goethe, Hölderlin, Brecht, Celan, Grass, Enzensberger und andere übersetzt hat und mit zahlreichen deutschen Schriftstellern eng befreundet war. Als zu Hamburgers 80. Geburtstag 2004 in den deutschen Feuilletons große Würdigungsartikel erschienen, nahm der Dokumentarist Frank Wierke persönlichen Kontakt zu ihm auf, nachdem er sich schon länger mit Hamburgers Lyrik beschäftigt hatte. Einem ersten Besuch folgten weitere, bei denen Wierke als Ein-Mann-Team auch filmen durfte. So entstanden Beobachtungen im Direct-Cinema-Stil vom Alltag eines Schriftstellers, der nichts Professorales an sich hat, sondern sich ebenso sehr als Dichter wie als Gärtner verstand. Während Hamburger seinen Gast durch sein Haus und den großen Garten führte, erzählte er von seiner Familie, von biografischen Rissen, von Freunden, von verschwundenen Apfelsorten, die in seinem Garten noch wachsen, vom Altern und davon, wie Gedichte entstehen.“ (3sat-Pressetext)
„Michael Hamburger – Ein englischer Dichter aus Deutschland“ ist Frank Wierkes zweiter langer Dokumentarfilm. Er beendete sein Studium an der Fachhochschule Dortmund 2001 mit dem Essayfilm „La mer – Ein Film in punktierter Linie“. 2002 entstand sein Dokumentarfilm „Man denkt, man kennt das Land“, 2004 der preisgekrönte Kurzfilm „Da zwischen sind wir“.
2024 haben wir 2 Filme von Frank Wierke in der Buchhandlung gezeigt:
„Verabredung mit einem Dichter. Michael Krüger“
und
„Denn so ereignet sich die Welt - der Petrarca-Preis in 30 Stimmen"
Michael Krüger und Frank Wierke waren anwesend.