Freitag, 14.09.2018, 20 Uhr

Ein bislang unbekanntes Thomas-Mann-Portrait des Malers Walter Geffcken - eine Spurensuche von Peter Baumgärtner


Ein Düsseldorfer Kunstsammler erstand eine ganze Reihe von Ölgemälden aus dem Nachlass des Malers Walter Geffcken, gerollt, in bescheidenem Zustand. Eines davon erwies sich als das früheste der bisher bekannten Porträts Thomas Manns.

Der Sammler wandte sich ratsuchend an die Ortsgruppe Bonn-Köln der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft.
Eine spannende Spurensuche begann: Das Porträt stammt aus den Zeiten der Abfassung der Erzählung "Tonio Kröger", aus den jungen Jahren des Dichters also, des noch nicht berühmten, des noch suchenden... In wenigen Strichen gelang es Geffcken, diese Gestimmtheit Thomas Manns in Öl zu bannen. Und dennoch mußte er es ertragen, im Dr. Faustus als ‚Glattmaler Nottebohn‘ karikiert zu werden.
Der Maler Geffcken war nicht nur Freund und Nachbar im Münchner Herzogenpark. Schon dessen Vorfahren waren aus Lübecker Zeiten mit der Familie Mann bekannt und auch die Kinder der beiden Familien blieben in Kontakt. Auf den Spuren der Berührungspunkte der beiden Familien bildet sich die Zeitgeschichte in ganz besonderer Weise ab.

Peter Baumgärtner wurde 1961 im Badischen geboren. Er studierte Architektur und ist nach Abschluss des Studiums als Architekt tätig.
Er ist im Vorstand des Ortsvereins BonnKöln der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft.

Sein Aufsatz "Bildnis Thomas Mann von Walter Geffcken. Ein Versuch" erschien 2018 als 13. Band der Schriftenreihe des Ortsvereins BonnKöln der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft, herausgegeben von Prof. Dr. Hans Büning-Pfaue, dem Vorsitzenden des Ortsvereins.