Dienstag,01.09.2015, 20 Uhr

Durch!!“ Karikaturen des Simplicissimus vor und während des ersten Weltkriegs - Vortrag von Gisela Vetter-Liebenow

Die Gründung der politisch-satirischen Wochenschrift „Simplicissimus“ fällt in die Zeit  des beginnenden gesellschaftlichen und politischen Umbruchs kurz vor der Jahrhundertwende. Bis dahin hatten sich in Deutschland Satiriker und Karikaturisten nur verhalten politisch geäußert. Mit Texten von Autoren wie Frank Wedekind und Karikaturen von Künstlern wie Thomas Theodor Heine, Eduard Thöny, Wilhelm Schulz oder später auch Olaf Gulbransson entwickelt das Blatt ein politisches und gesellschaftskritisches Profil. Vor allem die Karikaturen bieten auf höchstem künstlerischem Niveau ein Kaleidoskop der Gesellschaft des Kaiserreichs, spiegeln die politischen Krisen und Konflikte und machen gesellschaftliche und soziale Veränderungen – zum Beispiel durch den technischen Fortschritt – sichtbar.
Gisela Vetter-Liebenow, Direktorin des Museums Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover, erläutert in ihrem Vortrag schlaglichtartig die Entwicklung der Zeitschrift durch die Wilhelminische Zeit bis nach 1918 und zeigt insbesondere, wie sich die Zeitschrift nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges positioniert.
 
Gisela Vetter-Liebenow studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte an den Universitäten Konstanz, Stuttgart und Freiburg. 1986 Magister Artium an der Universität Freiburg bei Prof. Dr. Jürg Meyer zur Capellen. Im November 2001 promovierte sie an der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Martin Warnke.Seit 1987 ist sie im Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst tätig, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 1993 als stellvertretende Direktorin. Im Juni 2012 hat  sie die Leitung des Museums und die Geschäftsführung der Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V. übernommen. 



eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute e.V. (AsKI)

Zwischen den Fronten. Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg. Hrsg. Von Andrea Fadani, Ulrike Horstenkamp und Gabriele Weidle. Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute 2014.