Donnerstag, 12.02.2015, 20 Uhr

Prof. Dr. Dietmar Hübner: Eine kurze Einführung in die Ethik

Während zu Zeiten von Heidegger und Wittgenstein Ethik kaum noch als Zentralfach der Philosophie galt, hat sie heute wieder ihren festen Platz neben Erkenntnistheorie, Metaphysik und Ästhetik eingenommen. Zudem zeigen auch Politik und Öffentlichkeit ein zunehmendes Interesse: Wo man sich Gedanken um die Energiewende macht, trägt das zugehörige Beratungsgremium gleich den Titel einer Ethikkommission (auch wenn darin kaum ein Ethiker sitzt), und wenn ein Prominenter wieder vergessen hat, seine Steuererklärung auszufüllen, gelobt er für die Zukunft ethisches Verhalten (was zumindest ein falscher Wortgebrauch ist).

Was ist Ethik überhaupt – und was ist demgegenüber Moral? Woher stammt das Wort Ethik? Wie hat sich seine Bedeutung gewandelt, und in welche Bereiche unterteilt man die Ethik heutzutage?

Dietmar Hübner gibt einen Überblick über diese Themen, erzählt von lügenden Ärztinnen und deprimierten Schriftstellern, fragt, wonach Deutsche und Amerikaner ihre Staatschefs beurteilen und stellt auf dieser Grundlage die großen Ethikentwürfe von Aristoteles, Kant und Mill vor. Nebenwirkungen auf Denken und Handeln sind nicht ausgeschlossen.


Dietmar Hübner, geboren 1968 in Solingen, studierte von 1989 bis 1993 Physik und Philosophie an der Universität Bonn. Im Rahmen eines Forschungsaufenthalts an der University of Cambridge (1993-1994) erwarb er einen Master in Physik (M.Phil.), zurück in Bonn das Diplom in Physik (Dipl.-Phys.). Anschließend absolvierte er ein Promotionsstudium der Philosophie an der Universität Bonn und verfasste unter der Betreuung von Hans Michael Baumgartner und Ludger Honnefelder eine Dissertation zum Verhältnis von Entscheidungstheorie, Geschichtsphilosophie und Ökologischer Ethik, mit der er 1999 promoviert wurde. 2007 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn mit einer Arbeit zur Verteilungsgerechtigkeit.

Zwischen 1999 und 2010 arbeitete Dietmar Hübner als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn (IWE), wo er u.a. mit der Projektentwicklung und -betreuung im Bereich der Wissenschaftsethik befasst war und die Redaktion des „Jahrbuchs für Wissenschaft und Ethik“ (Walter de Gruyter) leitete. Zudem war er als Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Universität Bonn sowie am Philosophischen Seminar der Universität Köln tätig. Seit August 2010 hat Dietmar Hübner die Professur für „Praktische Philosophie, insbesondere Ethik der Wissenschaften“ an der Leibniz Universität Hannover inne.

Dietmar Hübner: Einführung in die philosophische Ethik. Vandenhoeck & Ruprecht 2014. 283 S. mit 27 Tabellen. Kart. 19,99 €  

Weitere Publikationen von Dietmar Hübner (Auswahl):

Dietmar Hübner: Zehn Gebote für das philosophische Schreiben.
2. überarbeitete Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht 2013. 80 S. Kart. 12,99 €

Dietmar Hübnerr: Das Bild der Gerechtigkeit. Zur Metaphorik des Verteilens.Merntis 2009. (Ethica Bd.18). 515 S. Geb. 82,00 €

Dietmar Hübner: Die Geschichtsphilosophie des deutschen Idealismus. Kant - Fichte - Schelling - Hegel. Kohlhammer 2011. 236 S. Kart. 29,90 €

Dietmar Hübner: Entscheidung und Geschichte. Rationale Prinzipien, narrative Strukturen und ein Streit der Ökologischen Ethik. Alber 2001. (Symposion Bd. 116). 700 S. Geb. 51,00 € 

Diertmar Hübner: Dimensionen der Person: Genom und Gehirn. Mentis 2006. 386 S. Kart. 42,00 €