Freitag, 29.11.2013, 20 Uhr

"Mit einem Lächeln älter werden" - Ilja Richter stellt sein neues Buch vor.

Eintritt: 8 €

Ilja Richter: Du kannst nicht immer 60 sein. Mit einem Lächeln älter werden.Riva  2013. 245 S.  
Geb. 19,99 € 

Ilja Richter wurde am 24. November 1952 Ost-Berlin geboren. Der Vater war damals überzeugter Kommunist und benannte seinen Sohn nach Ilja Ehrenburg. Nachdem die Familie in der DDR politisch in Schwierigkeiten geraten war, setzte sie sich 1953 in den Westteil Berlins ab. Die Mutter, eine ehemalige Schauspielerin, brachte Ilja zum Vorsprechen zum SFB. Dort war man begeistert von dem selbstsicher auftretenden Jungen. Der RIAS engagierte den talentierten Sänger sogleich. Damit war ein Kinderstar entdeckt, der in der Folgezeit an über 60 Hörspielen des RIAS mitwirkte und für Kinderrollen an die Berliner Theater weiterempfohlen wurde. Ilja Richter ernährte inzwischen seine Familie. Seine erste Bühnenrolle bekam Ilja Richter 1961 in Belvedere am Berliner Renaissance-Theater mit Viktor de Kowa in der Hauptrolle.

1966 trat er mit Vico Torriani ebenfalls im Theater des Westens in dem Singspiel ‚Im weißen Rössl’ auf. Seine Begabung fand viel Beachtung als er 1966 in dem Zwei-Personen-Stück ‚Freunde und Feinde’ als Partner von Martin Held spielte. Am 13. Februar 1971 wurde die Sendung Disco aus der Taufe gehoben. Das Wort war in Deutschland noch neu. Alle vier Wochen lockte die Sendung die deutsche Jugend vor die Bildschirme. Richters Sprüche („Licht aus, Spot an!“) sind zu geflügelten Worten geworden. Disco erreichte Traumeinschaltquoten. Wegen des großen Erfolgs kam die Sendung bald ins Abendprogramm. Insgesamt blieb Richter mit Disco elf Jahre im Programm. 1978 produziert der Tucholsky-Liebhaber Richter mit der Schauspielerin Ursela Monn ein Album mit Berliner Chansons.
Eine Zeit lang war Richter Mitglied des Ensembles des Bremer Schauspielhauses. Als Holzwurm in der Oper nahm er mit der  Deutschen Grammophon Gesellschaft Opernnacherzählungen auf. Von 1985 bis 1987 war er Kolumnist bei der taz, des Stern und der Hamburger Morgenpost. Richter ist als Synchronsprecher, vor allem für Trickfilme, sehr gefragt. Auch Bücher hat er publiziert: Neben seiner Autobiographie ('Spot aus! Licht an!') veröffentlichte Ilja Richter das Buch ‚Der deutsche Jude’, in dem er sich gemeinsam mit seiner Mutter mit der deutsch-jüdischen Geschichte auseinandersetzt. 2007 erschien sein Buch ‚Bruno - von Bären und Menschen’ .

Für seine Discosendung im ZDF wurde er mit dem Goldenen Otto und der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Für seine Theaterarbeit erhielt er 2005 den Curt-Goetz-Ring.