Die wahren Paradiese sind die Paradiese, die man verloren hat - Andreas Isenschmid über Leben und Werk von Marcel Proust

Andreas Isenschmids erzählt Prousts Leben als Folge von sechs identitätsstiftenden Geschichten: die Kindheit in einer witzigen und literarisch versierten jüdischen Großfamilie im französischen Auteuil; die glühende Entdeckung der Homosexualität und des Schreibens im Gymnasium; Verklärung und Vernichtung der Gräfin Greffulhe und ihres Salons; die Wallfahrten auf John Ruskins Spuren, die Proust zu sich selbst führten; das erste Auftauchen des großen Romans "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" in einem kleinen Notizbuch aus dem Jahr 1908; und die fieberhaften Änderungen, die Proust noch in seinen letzten Tagen und Stunden an dem siebenbändigen Meisterwerk vornahm.


Andreas Isenschmid studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Basel und Frankfurt am Main. Er schloss sein Studium mit einer Arbeit über den italienischen Philosophen Antonio Gramsci ab und war anschließend Assistent am Philosophischen Seminar der Universität Basel. Danach arbeitete er als Redakteur beim Schweizer Radio DRS, war Literaturchef bei der Weltwoche sowie Leiter des Feuilletons beim Tages-Anzeiger. Seit Gründung der NZZ am Sonntag im Jahr 2002 schreibt er für deren Feuilleton Literaturkritiken. Daneben ist er regelmäßiger Literaturkritiker bei der Wochenzeitung Die Zeit und dem Fernsehsender 3sat.

Isenschmid gehörte lange Jahre hindurch zum Stamm der Literatursendung Literaturclub des Schweizer Fernsehens, deren Konzept er 1990 gemeinsam mit Ueli Heiniger entwickelte. Von 1988 bis 1991 und 1994 bis 1995 war Isenschmid Juror beim Ingeborg-Bachmann-Preis, den er inzwischen für 3sat moderiert. Seit 2011 gehört er der Jury des Schweizer Buchpreises an, 2012 war er Mitglied der Jury für den Deutschen Buchpreis.

Andreas Isenschmid: Marcel Proust. Leben in Bildern. Deutscher Kunstverlag 2017. 96 S. mit 40 Schwarzweiß- und Duplexabbildungen. Geb. 22,00 €   


 

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