Freitag, 08.03.2019,20 Uhr

Dagny Juel: Flügel in Flammen – Lars Brandt stellt Leben und Werk der norwegischen Autorin vor.
 
Moderation: Barbara Weidle

Lesung der deutschen Texte: Katharina Waldau

 
Dagny Juel: Flügel in Flammen. Übersetzung: Lars Brandt. Mit einem Essay über Leben und Werk von Dagny Juel von Lars Brandt. Weidle 2019. 180 S. Klappenbroschur (Umschlag: Renate Brandt) 20 €  
Das Buch erscheint Ende Februar 2019


Dagny Juel schreibt über radikale Gefühle, Ausweglosigkeit und Schuld und über die unbändige Macht der Liebe. Dabei steht zumeist die Frau im Vordergrund, die, im Gegensatz zur vorherrschenden Darstellung der Zeit, nicht unschuldig und passiv ist, sondern einen starken eigenen Willen hat und durchaus zum Bösen fähig ist.

Aus dem Nachlaß Dagny Juels sind wenige Erzählungen, vier kurze Dramen und einige Gedichte erhalten. Bei allen steht das Gefühlsleben der Figuren im Vordergrund. Die Rückkehr des unvergessenen Liebhabers, das katastrophale Scheitern einer Ehe, die Wirrungen von Dreiecksbeziehungen - diesen Themen nähert sich Dagny Juel in ihrer lakonischen Sprache über die Gefühle der von Zweifel, Schuld und Eifersucht getriebenen Figuren. Dabei kreisen alle Texte um die Liebe, die als gleichzeitig schaffende und vernichtende Kraft die Schicksale bestimmt.

An das literarische Werk Dagny Juels schließt ein ausführlicher Essay von Lars Brandt an. Ausgehend von ihren Texten, zeichnet er das Bild einer Schriftstellerin, die von ihren Zeitgenossen auf ebenso hochfliegende wie widersprüchliche Weise beschrieben wurde. Stück für Stück fördert er die außergewöhnliche Persönlichkeit und die zerrissene Biographie Dagny Juels zutage - von ihrer behüteten Kindheit in Norwegen über ihre chaotische Zeit in Berlin (wo ein Großteil ihres literarischen Werks entstanden ist), bis zum 5. Juni 1901, dem Tag, an dem sie in einem Hotel im georgischen Tbilissi von einem wirren Anbeter erschossen wurde.

weitere Informationen auf der Homepage des Weidle Verlages: http://www.weidleverlag.de/w/?page_id=188&bid=227

Lars Brandt wurde 1951 in Berlin geboren und lebt mit seiner Frau, der Fotografin Renate Brandt, in Bonn. Auf die Arbeit als Schriftsteller wirken sich seine Erfahrungen als Maler und Filmemacher aus. In Ergänzung seines Dokumentarfilms Momente des Glücks für WDR/Arte veröffentlichte er sein Buch H. C. Artmann – Ein Gespräch über den österreichischen Dichter. Es folgten der literarische Essay Andenken über seinen Vater Willy Brandt sowie die Romane Gold und Silber und Alles Zirkus. Texte von ihm werden immer wieder im Rundfunk, in Theatern, Literaturhäusern, Museen und Kunstvereinen präsentiert. In Beiträgen für Zeitschriften und Zeitungen nimmt er zu kulturellen und politischen Fragen Stellung.

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