Donnerstag, 19.04.2018, 20 Uhr

Prof. Dr. Heinz Robert Schlette: Albert Camus und die Juden 

Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette, 1931 in Wesel geboren, promovierte in den Fächern Philosophie und Katholische Theologie. Von 1962 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 war er Professofr für Philosophie an der Universität Bonn. Schlette veröffentlichte Arbeiten zur Theologie, Philosophie, Politik und Kultur. 

In der Festschrift zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette 2011 schrieb Dr. Klaus-Peter Pfeiffer (Köln):  „Schlettes Denken ist geprägt von einem radikalen Ernstnehmen des Leidens und des Bösen. Das bezieht sich nicht zuletzt auf sein Verständnis von Religion. Er ist skeptisch gegenüber einer Auffassung von Religion, die auf ein metaphysisches Einverständnis abzielt. Authentisch ist Religion für ihn heute nur dann, wenn sie aus einem Dissens zu einer leidvollen und fragwürdigen Wirklichkeit gedacht wird. Besondere Verdienste erwarb er sich als renommierter Kenner der französischen Philosophie. Seine Arbeiten zu Albert Camus und Simone Weil sind wegweisend. Er war auch der Erste, der in Deutschland auf das Werk von Emil Cioran aufmerksam machte. Seine umfangreichen Veröffentlichungen umfassen Arbeiten zur Theologie, Philosophie, Politik und Kultur. Durchgängig zeigen sie ihn als kritisch-engagierten Zeitgenossen. Seine religionsphilosophischen Arbeiten harren weithin noch einer nachhaltigen theologischen Rezeption.“

Hell / Petzel / Wenzel (Hrsg.): Glaube und Skepsis. Beiträge zur Religionsphilosophie Heinz Robert Schlettes. Festschrift zum 80. Geburtstag.Ostfildern, Grünewald 2011. 376 S. Geb. 29,90 €

Schriften von Heinz Robert Schlette zu Camus (Auswahl):

Wege der deutschen Camus-Rezeption. Darmstadt 1975

Albert Camus. Welt und Revolte. Freiburg/ München 1980

Albert Camus: L’Homme révolté, Einführung und Register. Essen 1987 (Hg. gemeinsam mit Martina Yadel)

Erkenntnis und Erinnerung. Albert Camus’ Pest-Chronik; Interpretation und Aktualität. Königswinter 1988 (Hg.)

Helenas Exil. Albert Camus als Anwalt des Griechischen in der Moderne. Stuttgart 1991 (Hg. gemeinsam mit Franz Josef Klehr)

„Der Sinn der Geschichte von morgen“, Albert Camus‘ Hoffnung. Frankfurt/M. 1995

„Mein Reich ist von dieser Welt” : das Menschenbild Albert Camus‘. Stuttgart, Berlin, Köln 2000 (Hg.)

Camus‘ Père Paneloux und die Aporetik des Leidens, in: Vergewisserungen. Aufsätze zur Lage der Philosophie und des Christentums. Königswinter 2002

Der Künstler und seine Zeit. Zu Camus‘ Vorträgen in Schweden. Königswinter 2010

Zur Kritik des «philosophischen Selbstmords» bei Camus, in: Notwendige Verneinungen. Auf der Suche nach dem Gültigen. Königswinter 2011

zuletzt erschien von Heinz Robert Schlette:

Heinz Robert Schlette: Existenz im Zwielicht. Notierungen in philosophischer Absicht (1965 – 1999). Münster 2014. 296 S. Kart. 39,90 €

Beobachtungen, Impressionen, Reflexionen im Untergrund und Hintergrund des Philosophierens werden in diesen Notierungen aus den Jahren 1965 - 1999 festgehalten. Sie vermitteln einen Einblick in die Schwierigkeiten des Nachdenkens und des angemessenen Schreibens. Vieles wird erwähnt - Begegnungen, Reisen, Ereignisse - und bestätigt die existentielle Ungewissheit. „Die Ambivalenz, das Zwielicht, das clair-obscur ist die Fundamentalkondition unserer Existenz, nicht die Eindeutigkeit, das Entweder-Oder."

Zahlreiche Publikationen von Heinz Robert Schlette befinden sich im Sortiment der Buchhandlung.

Zusätzliche Informationen