Prof. Dr. Dieter Schönecker: Grenzen der Wissenschaftsfreiheit? Erfahrungen im Zusammenhang eines Seminars im Fachbereich Philosophie der Universität Siegen zu dem Thema: „Denken und Denken lassen. Zur Philosophie und Praxis der Meinungsfreiheit“

Darf man Personen wie Marc Jongen oder Thilo Sarrazin zu Vorträgen an eine Universität einladen? Dieter Schönecker, Professor für Philosophie an der Universität Siegen, ist das Wagnis eingegangen und wurde dafür schärfster Kritik und Repressalien durch Kollegen und Universitätsleitung ausgesetzt, und sogar eine Morddrohung gegen ihn gab es. In seinem Vortrag wird er seine Entscheidung verteidigen und für einen liberalen Begriff von Wissenschaftsfreiheit argumentieren.

Der Eintritt ist frei.

 

Dieter Schönecker, 1965 geboren, studierte Philosophie, Deutsche Literaturwissenschaft und Vergleichende Religionswissenschaft in Bonn und Amherst. 1997 wurde er in Bonn mit einer Dissertation über die Deduktion des kategorischen Imperativs im dritten Abschnitt von Immanuel Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten promoviert.

Von 1997 bis 1999 war er Visiting Fellow und Lecturer an der Yale University. 1999 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn tätig, von 2000 bis 2002 an der Universität Halle-Wittenberg; von 2003 bis 2005 war er Associate Professor am Stonehill College. Seit Januar 2006 ist Schönecker Lehrstuhlinhaber an der Universität Siegen. Schönecker ist Gründer des Zentrums für Kommentarische Interpretationen zu Kant (ZetKIK).

Gemeinsam mit Nico Strobach ist Schönecker Herausgeber der Reihe Einführungen Philosophie (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), die der Herangehensweise der analytischen Philosophie verpflichtet ist.

Für seine Arbeit am ZetKIK und der damit verbundenen Förderung des Deutschen als Wissenschaftssprache wurde Dieter Schönecker 2011 mit dem Initiativpreis Deutsche Sprache ausgezeichnet.

2019/2020 ist Dieter Schönecker „Gerda Henkel Visiting Professor at Stanford University“.

Publikationen (Auswahl)

Dieter Schönecker und Allen W. Wood: Kants 'Grundlegung zur Metaphysik der Sitten'. Ein einführender Kommentar. 4. Neuausg. UTB 2011. 221 S. Kart. 14,99 €

Dieter Schönecker: Kants Begriff transzendentaler und praktischer Freiheit. Eine entwicklungsgeschichtliche Studie. Kantstudien Bd.149. De Gruyter 2005. X, 178 S. Ln 109,95 €
                   

Gregor Damschen und Dieter Schönecker: Selbst philosophieren. Ein Methodenbuch. De Gruyter Studium. 2., durchgesehene und überarbeitete Auflage. 2013. XII, 328 S. Kart. 19,95 €

Wer philosophieren will, muss, methodisch betrachtet, vor allem drei Dinge tun: analysieren, argumentieren und interpretieren. Jeder – ob Erstsemester oder fortgeschrittener Student - kann mit diesem Buch lernen, selbst Begriffe zu analysieren, selbst Argumente zu verstehen, zu bewerten und zu entwickeln; im Unterschied zu anderen Einführungsbüchern kommt aber auch die Interpretation zu ihrem vollen Recht. Analysieren, Argumentieren und Interpretieren sind die Methoden der Philosophie, die hier mit Hilfe umfangreicher Übungsaufgaben und Lösungen ausführlich vorgestellt werden. In gewissem Sinne präsentiert dieses Studienbuch daher so etwas wie einen methodischen Werkzeugkasten, der sich ausgezeichnet für die Universität, aber gerade auch für das Selbststudium eignet. Wer mit diesen Methoden umzugehen weiß, wird nicht notwendigerweise gut philosophieren; aber ohne diese Methoden wird man schlechter philosophieren, als man es könnte. Das Buch enthält einen nützlichen Anhang mit einem philosophischen Kanon, den wichtigsten logischen Regeln und einem praxisnahen Register, das neben den deutschen auch alle wichtigen englischen Fachbegriffe umfasst.    

Prof. Schönecker hat am 2. Februar 2012 dieses Buch in der Buchhandlung vorgestellt.



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