Prof. Dr. Alexander Demandt: Marc Aurel

Alexander Demandt: Marc Aurel. Der Kaiser und seine Welt. Beck 2018. 592 S. mit 45 Schwarzweißabbildungen sowie 18 farbigen Abbildungen im Tafelteil, 3 Karten und 1 Stammbaum.   Geb. 32,00 €

Keinen römischen Kaiser kennen wir so genau wie Marc Aurel – und nur wenige Historiker sind so vertraut mit den außergewöhnlich reichen Quellen zu seinem Leben wie Alexander Demandt. In seinem jüngsten Werk stellt er uns den berühmten Philosophenkaiser und dessen krisengeschüttelte Epoche meisterhaft vor Augen und zieht noch einmal alle Register seines Könnens. Alexander Demandt erklärt die Grundlagen des römischen Staatswesens, beschreibt die Kämpfe mit den Parthern und den Donaugermanen, den Vorboten der Völkerwanderung, sowie die Christenprozesse – trotz der Humanisierung des Rechts. Schließlich führt er uns ein in die Gedankenwelt des Kaisers, die uns nicht zuletzt dank dessen weltberühmten Selbstbetrachtungen, den „Wegen zu sich selbst“, bekannt ist. Auf diese Weise entsteht das Portrait eines Mannes, der sich wie kein anderer um Weisheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit mühte und mit stoischer Standhaftigkeit seine Herrscherpflichten erfüllte.

Alexander Demandt, geboren 1937 in Marburg, studierte Geschichte und Lateinische Philologie in Tübingen, München und Marburg. Seine akademischen Lehrer waren Joseph Vogt, Karl Friedrich Stroheker, Wolfgang Schadewaldt, Fritz Taeger, Karl Christ und Christian Habicht. Demandt war von 1974 bis 2005 Professor für Alte Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die römische Welt und die Spätantike. Außerdem beschäftigt er sich mit dem Phänomen des Niedergangs in der Geschichte, des Kulturvandalismus, der Geschichtstheorie, der Geschichtsphilosophie und der Wissenschaftsgeschichte.

„Wohl kein deutscher Historiker hat in seiner aktiven Zeit als Hochschullehrer und dem anschließenden Ruhestand ein derartig breites Feld bearbeitet – es reicht von der kretisch-mykenischen Königsherrschaft („Antike Staatsformen“, 1995) über das „Privatleben der römischen Kaiser“ (1996) bis hin zur Kulturgeschichte des Waldes unter dem Titel „Der Baum“ (2014)… Sein Meisterstück aber ist und bleibt die schmale „Ungeschehene Geschichte“, ein „Traktat über die Frage: Was wäre geschehen, wenn ...?“ Darin legte er dar: Nur wer ausgebliebene Alternativen zum realen Geschehen mitdenkt, kann Entscheidungssituationen wirklich bewerten. Eine so einfache wie einleuchtende Erkenntnis.“ Sven Felix Kellerhoff in „Die Welt“ vom 6.6.2017 zum 80. Geburtstag von Alexander Demandt


Zusätzliche Informationen